heute vor einer woche sass ich ab einundzwanzig-vierzig mit meinem jugendfreund tobias und mit meinem studienfreund (und späteren trauzeugen) dirk in der welle. welle? ja – die einzig offene kneipe auf juist. dabei gab es nur ein thema: zehnfümpfzehn am nächsten morgen – meine hochzeit. und weil das thema so ergiebig war, wurde aus einundzwanzig-vierzig schnell vier-fümpfzig. aber nicht nur das thema war sehr ergiebig sondern auch das bier und die zigarren. als wir also so gegen vier-fümpfzig nach ca. 40 jever zu dritt aus der welle krochen, hatte ich nur noch die stille hoffnung, dass mir jemand ca. 4 stunden später zeigen würde, wie man eine krawatte binden würde (was tobias dann auch tatsächlich gemacht hat) und mich halbwegs anständig angezogen zum standesamt bringen würde. wenn meine frau das jetzt hier lesen sollte, ist der erste ehekrach vorprogrammiert, denn ihr habe ich erzählt, dass wir ganz brav so gegen eins-dreissig im hotel gewesen waren. nun – gut. die zeit bis zehn-fümpfzehn habe ich natürlich kein auge zugetan. egal, ob das an der aufregung oder an der jeververarbeitung lag.
ja – wir haben uns getraut – nach 9 jahren. ist das nicht klasse? fast ganz heimlich und ganz klein, aber umso schöner. andreas eltern, meine mutter und schwester, meine beiden besten freunde incl. frau/freundin und andreas freundin haben wir kurzerhand und kurzfristig nach juist eingeladen – ein ganzes wochenende lang und es war wunderbar. wir wollten raus aus dem alltag – hinein in eine welt, in der wir uns wohlfühlen – weit, weit weg, aber umso charmanter. das waren viele kleine details, wie der schmuck aus sand im trauzimmer, die unglaublich persönliche rede von frau hartmann der standesbeamtin (dank vorgespräch, wie es wohl nur selten vorkommt) oder einfach nur die umgebung im kleinen kreise und eine unbeschreiblich schöne landschaft. nicht zu vergessen das kurhaus auf juist, die uns mit einem perfekten service 2 unvergessliche tage bereitet haben.
fast nichts war geplant – am ende stand eine wunderschöne trauung, ein empfang mit hochzeitstorte und champagner in der kuppel der kurhotels, ein 4 stündiger spaziergang um die halbe insel und ein tolles essen an einer festlichen tafel. ganz bewusst sind wir fast ohne erwartungen an dieses wochenende gegangen. uns war wichtig unsere lieben um uns zu haben und uns überraschen zu lassen, was das wochenende bringen würde. wir sind nicht enttäuscht worden – im gegenteil. so wurde zehn-fümpfzehn ein voller erfolg – trotz vier-fümpfzig incl. 40 jever …