speditionen sind auch nur menschen

seit vielen jahren nun bekommen wir regelmässig kindermöbel aus dänemark. es hat sich ein regelmässiger lieferrythmus eingependelt – alle zwei wochen kommt das grosse auto am lager vorbei und bringt viele grosse paletten mit kartons. der chef vom fahrer schickt zwei tage vorher ein fax, der fahrer selbst ruft 1-2 stunden vorher bei uns an, damit wir die annahme organisieren können. nicht nur die annahme sondern auch das abladen – denn das grosse auto von dem fahrer hat keinen hubwagen und keine senkbare ladefläche. macht ja nix – wir haben ja frei zugänglich alles da incl. stapler und ausserdem findet man beim helfen auch ein bisschen zeit über gott und die welt zu quatschen.
gestern klingelt plötzlich das telefon – am anderen ende der chef vom fahrer. er (der fahrer) würde jetzt am lager stehen und keiner wäre da – völlig überrumpelt, weil ohne vorherige ankündigung haben wir versucht eine spontane lösung zu finden. z.b. dem fahrer den stapler/ameise schmackhaft zu machen und die möbel in den (überdachten und bewachten) hof zu stellen. im hintergrund hörte man nur den fahrer fluchen: „alles scheisse hier, ich schmeiss euch die sachen in den hof, ihr könnt mich mal“. wenn auch wenig charmant, so haben wir das als so eine art „zustimmung“ gewertet. denn schliesslich kennen wir uns gut, er kennt die räumlichkeiten gut – ist ja schliesslich schon tausend mal dagewesen. eine stunde später errreicht uns ein fax vom chef vom fahrer. die möbel wären nicht ausgeliefert und wieder zurück nach dänemark. sie würden jetzt 2 wochen später wieder mitgebracht. und ausserdem wäre das sehr ärgerlich, weil  jetzt kosten und ärger entstanden wären. (anmerkung der red. was meint er wohl, was uns jetzt für kosten und ärger entstanden sind?)
hat das nicht charme? da fährt ein grosses auto vollgepackt mit möbeln quer durch europa, steht spontan vor der tür, keiner macht auf und fährt spontan wieder weg, ohne vorher noch einmal anzurufen – wieder quer durch europa? und ich weiss, dass der fahrer telefonieren kann, schliesslich hat er ja auch angerufen, um zu sagen, dass er da ist – aber um zu sagen, dass er wieder wegfährt hat es offensichtlich nicht gereicht.
sagt mal leute – habt ihr eigentlich ein rad ab? und als belohnung darf ich mir noch das gejammer anhören, dass die spedition jetzt ärger und kosten am hals hat?
in zwei wochen  – wenn die nächste lieferung kommt – machen wir mit alle mann/frau einen betriebsausflug zum lager, machen die tür auf, bestellen uns eis und gucken zu, wie der fahrer dann doppelt so viele pakete ablädt – ohne hubwagen und ohne stapler und ohne unsere hilfe …

11 Kommentare zu “speditionen sind auch nur menschen

  1. Geil,

    sorry für den Ausdruck, aber das war der erste spontanste Gedanke.
    Für solche Geschichten aus dem Leben lohnt es sich regelmäßig hier zu lesen.
    Alles schon selber erlebt, nur du schreibst es auch noch fein auf.
    Geil….

    Gruss Michael
    Ps.: Der Fahrer hat ein Rad ab. Total Gaga der Junge.
    PPs.: Mach mal ein Foto, wenn Ihr denn da alle so sitzt und guckt, wir wollen dann auch gucken.

  2. hallo michael,

    schön dich in diesem blog wieder mal zu lesen. selbstverständlich ist es in meinem blog erlaubt „geil“ zu sagen. denn das ist es ja auch – da gebe ich dir recht. es sind die alltäglichkeiten und täglichen überraschungen, die aus dem nichts vor dir stehen und dich herausfordern. die schönen und weniger schönen. deswegen musste ich auch erst lernen – und lerne immer noch – solche dinge nicht zu nah an mich `ran zu lassen. der preis wäre sonst noch höher. mit einer gewissen distanz, die das ganze erträglicher macht, lässt sich auch leichter mit so etwas umgehen.

    schöne grüsse

    oliver

  3. Sowas passiert täglich. Aber schliesslich DARF der Fahrer gar nicht selbst abladen. Gem. den Vorschriften muss er nur das Fahrzeug zur Be-/Entladung breitstellen, also an die Rampe fahren oder auf den Hof, Plane/Türen öffnen und die Paletten an der Fahrzeugkante für den Stapler abstellen. Wenn Ihr den Fahrer die Ware entladen lasst, ist er in dem Moment, so er sich dazu bereit erklärt, Euer Erfüllungsgehilfe und wenn er dann beim abladen die Sachen kaputtmacht, könnt ihr ihm gar nichts.

    Soweit die Theorie, in der Praxis sieht das anders aus und die meisten Fahrer die ich kenne, haben ein sehr grosses Interesse daran schnell entladen zu sein und machen das lieber selbst. Meine Empfehlung wäre, dem Lieferanten mitteilen, daß betreffender Spediteur/Fuhrunternehmer nicht mehr eingesetzt wird. Oder gleich schauen, on man nicht die Ware selbst abholen lassen will, wird vielleicht auch billiger.

  4. hallo marcus,

    stimmt, fast alle entladen selber oder helfen zumindest mit. hier ging es ja nicht nur um`s entladen sondern auch um die fehlerhafte kommunikation, bzw. das „einfach wieder abhauen“, obwohl wir uns nun schon so lange kennen. mit ein wenig gutem willen und minimalem aufwand, wäre das zu verhindern gewesen.

    schöne grüsse

    oliver

  5. ach Blödsinn, die Möbel sind doch nie und nimmer zurück nach DK gegangen, die wollten nur bißchen übertreiben um die Sache aufzupushen. Die werden irgendwie zwischengelagert, und zwar 2 Wochen, um Euch zu ärgern. Ganz recht, sind auch nur Menschen, und zwar welche, die ne Menge Stress am Hals haben, da kann sowas schonmal passieren.

  6. Als Disponent ist man jeden Tag mit solchen Geschichten konfrontiert. Und dennoch ist es jedes Mal ärgerlich, vor allem dem Kunden der solche Zwischenfälle nicht gewohnt ist.

    Auf jeden Fall hat Marcus Recht: der Fahrer darf nicht selbst abladen, auch wenn er es schon mal tut.

  7. Dass man vorher anruft ist wohl in Europa „normal“. Damit umgeht man dann auch lästiges oder sogar vergebenes Warten. Im Januar und Februar war ich in Sao Paulo und dort haben die Leute wo ich wohnte Ihre Wohnung neu eingerichtet.

    Das hiess dann auch, dass jede Woche mal ein Möbel- oder Waschmaschinen etc. Lieferservice vorfuhr. Ab nicht einmal hat jemand angerufen. Die kamen einfach so. Wenn dann niemand zuhause war so riefen sie dann an. Aber da war man ja meist nicht gerade in der Nähe.

    Auch der Wunsch bitte vorher anzurufen half nichts. Lieber sparte man die Mobiltelefonkosten.

  8. Ich habe ja in der Regel „nur“ mit Messepeditionen zu tun, die sind alle sehr kooperativ und stressresistent (müssen die auch sein), aber wenn wir einmal eine Lieferung mit einer üblichen Spedition haben, ist das Thema vorher anzurufen oder vor verschlossener Türe zu stehen auch leider immer wieder mal spannend. In der Regel jedoch haben wir gute Erfahrungen, um hier mal eine Lanze für die Speditionen zu brechen.
    Erstaunlich ist nur, dass es immer schief geht, wenn man vorab schon erklärt, dass man keinen Stapler oder Ameise hat. Egal wo ich bislang damit zu tun hatte, diese Info ging niemals bis zum Fahrer durch und der war dann natürlich ziemlich grätzig.

    Wie schon bemerkt, Kommunikation ist nicht einfach 🙂

  9. Na gut, schiefgehen kann alles im Leben. Das war sicher nicht angemessen. Man sollte auf jeden Fall auf die Kooperationspartner achten. Da gibt es tatsächlich einige, die ein Problem mit der Kommunikation haben 😉

  10. Natürlich sind Speditionen auch nur Menschen. Das sind wir doch alle oder?
    Also sowas ist bei uns noch nicht passiert. Weder mit den alten Spediteuren, noch mit unserem aktuellen Spediteur. Die Fahrer rasten nie aus, rufen immer vorher an…auch wenn es länger dauert…man kann ja Standgeld verlangen als Spediteurunternehmen bzw. Transportunternehmen, deswegen verstehe ich sowieso nicht, warum der Fahrer angeblich wieder zurück gefahren ist 🙂 ! Sehr kurios.

    Ich habe euch einen aktuelle Seite hinterlegt, damit könnten in Zukunft Probleme gelöst sein. Wir sind sehr zufrieden und bleiben erstmal bei diesem Dienstleister.

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