Tiertrophäen – Perversion im Kinderzimmer

Immer wieder stolpere ich über Produktpräsentationen und Kinderzimmerfotos der Hersteller, bei denen abgehackte Tierköpfe Tiertrophäen in Plüsch zu sehen sind. Und immer wieder packt mich das Grausen beim Anblick dieser Bilder. Nicht nur wegen der dargestellten Perversion, sondern auch wegen unseres Stumpfsinnes, den wir damit zur Schau tragen – im wahrsten Sinne des Wortes.
Im Folgenden möchte ich auch kurz erklären, warum ich persönlich diese Form der Kinderzimmerdekoration für schlimm halte und wir demenstprechend auch nie auf die Idee kommen würde solche Symbole einer fragwürdigen Haltung zu Tieren zu verkaufen.
Es gibt Menschen, die empfinden Freude daran, Tiere aus Spass und Sport zu ermorden. Ein Symbol dieser zweifelhaften Freizeitgestaltung sind die abgetrennten Köpfe der getöteten Tiere, die dann als Wandschmuck herhalten müssen. Das Fatale daran: Viele der Tiere sind vor dem Aussterben bedroht. Dieser Umstand führt nicht etwa zu Einsicht sondern zu einer Zuspitzung dieser Perversion: Es werden extra Tiere gezüchtet, um den Jagdtrieb zweifelhafter Sportler und heimtückischer Freizeitgestaltler befriedigen. Denn damit kann man Geld verdienen. Das alleine reicht in den meisten Fällen schon aus Ethik und Moral hinter sich zu lassen.
Ich empfinde es als perverse Verniedlichung, wenn nun diese Symbole dieses sinnlosen Mordens in Plüsch transformiert im Kinderzimmer unserer Kinder an der Wand hängen. Denn die Botschaft und Selbstverständlichkeit hinter dieser Dekoration ist fatal.
Abgesehen von der Verharmlosung, wachsen unsere Kinder mit dem Bewusstsein auf, dass Tiere nicht mehr als Gebrauchsgut sind, die bestenfalls – neben der Currywurst – als geschmacklose Dekoidee herhalten dürfen. Schlimmer noch: Ich bin fest davon überzeugt, dass dieser Umgang zu einer Abstumpfung führt.
Tragisch auch, dass es sich eben in den meisten Fällen um die Wildtiere handelt, die von der Ausrottung bedroht sind und zu denen wir ausser Abenteuerbildern keinen Bezug haben.
Selten sehe ich abgetrennte Hunde-, Katzen-, oder Hasenköpfe im „Portfolio“. Warum?
Ich kann nur an alle appellieren: Sind Sie sich der Tragweite und Symbolik dieses Umgans mit Tieren und deren Bildern bewusst.
Gehen Bilder gequälter Kreaturen durch die Medien, fühlen wir uns alle be- und getroffen. Es gibt keinen guten Grund diese Qualen zu verniedlichen und dann zur Schau zu stellen.

Ein Kommentar zu “Tiertrophäen – Perversion im Kinderzimmer

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