wir stellen ein

sorry,  liebe mitbewerber – nicht den betrieb, sondern neue mitarbeiter. grosse veränderungen sind im anmarsch und so benötigen wir hilfe. jemanden, der unser büro organisiert und managed und uns hilft neue strukturen zu schaffen und aufzubauen. (meine güte – hört sich an, wie in einem werbeprospekt – habe ich mir aber selbst ausgedacht). und so haben wir dann auch eine anzeige aufgegeben und auch einiges an antworten erhalten.
unter anderem eine bewerbung eines 56jährigen mannes. ehrlich gesagt war der erste gedanke „nein“. ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich mich da nicht von „schubladendenken“ frei machen konnte. ein mittelalter mann in einer frauendomäne? nun gut – gott sei dank habe ich mich dann schnell daran erinnert, dass ich ja selbst einer bin (mann) und beim zweiten blick und gedanken hat mir die idee ganz gut gefallen – auch oder gerade im hinblick auf seine zeugnisse.
es hatte weniger mit diesem neuen diskriminierungsgesetz zu tun, an das ich mich dann auch dunkel erinnert habe. (diskriminierung gegen eigene freie – unternehmerisch sinnvolle – entscheidungen).
er hat interessante jobs hinter sich und erschien in meinen augen „hoffnungslos“ überqualifiziert. so habe ich ihn dann auch in unserem „bewerbungsgespräch“ direkt gefragt, warum so einer, wie er, keinen job hat. tja – offensichtlich bin ich doch ein wenig naiv, bzw. nicht in der realität angekommen, denn offensichtlich ist sein alter ein echtes „problem“. das, was man tagtäglich in den medien transportiert bekommt, sass leibhaftig vor mir. ein extrem gut ausgebildeter suchender, der in sachen vielfältigkeit der jobs einiges vorzuweisen hat und keine chance gegen jemanden hat, der 20 jahre jünger ist.
ich persönlich kann das für uns nicht so sehr nachvollziehen, weil ich mich immer für die erfahrung entscheiden würde – zumindest ist das der grosse reiz oder gewinn, jemanden in seinem team zu haben, dem man so leicht nichts vormachen kann, der selbstbewusst ist, weiss, was er da tut und schon so einiges an projekten selbstständig gemanaged hat. ausserdem hat mir seine tatkraft sehr gut gefallen. er ist sich für „nichts zu schade“ und vor allen dingen geht er mit dem sensiblen thema (alter) sehr offensiv und ehrlich um. kein lamentieren sondern nach lösungen schauen. ist übrigens eine art, die mir sowieso sehr gut gefällt.
ich jedenfalls hatte und habe ein gutes gefühl und ich denke, dass wir beide sehr voneinander profitieren werden. ich bin gespannt. und das mit der männertoilette kriegen wir auch noch hin …

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