tv star

um elf klingelte das telefon. „wir kommen gleich vorbei – geht das?“ wer ist „wir“? ein kamerateam von rtl. im zuge einer „dokumentation“ sollte ein beratungsgespräch incl. möbelkauf gefilmt werden. eine mutter durfte sich für ihre (sehr) kranke tochter ein neues kinderzimmer aussuchen. die redakteure haben sich dann für unsere „location“ entschieden, wie man so schön sagt.
ich bin nur froh, dass ich nicht im laden war. erstens haben meine haare nicht gelegen – und das geht gar nicht im fernsehen und zweitens bin ich kein man für die erste reihe. ich halte mich lieber im hintergrund auf und ziehe dort die (roten) fäden. einmal habe ich so eine fernsehgeschichte mitgemacht. es ging um einen beitrag für spiegel-tv. dort wurde eine planung für ein kinderzimmer in münchen begleitend dokumentiert. einmal ist ja ganz o.k., aber für meinen teil denke ich, dass es für mich reicht. und so wird seitdem jede fernsehanfrage für interviews, talkshows und dokumentationen abgelehnt. marketing- und werbeprofis schlagen jetzt die hände über dem kopf zusammen, aber ich habe eine ganz spezielle haltung zu berichterstattungen, fernsehen und medien im allgemeinen und so macht es für mich mehr spass und ist unter dem strich gewinnbringender für mich, mir treu zu bleiben.

8 Kommentare zu “tv star

  1. Hallo,

    im Juni 2007 wurde eine Anfrage eines Fernsehsenders abgelehnt…eine Einrichtungssendung, bei der man Möbel spendet und als Gegenleistung dann namentlich erwähnt wird.
    Wurde von Ihnen abgelehnt.

    Jetzt durfte die Frau aus der Sendung von RTL einen Gutschein einlösen, da wird das Angebot des Fernsehsenders angenommen.
    Geld einstreichen und 2x der Name „Kinderräume“ in der Sendung zu sehen…

    Geht es doch nur um Profit?

    Gruß
    Gregor

  2. hallo gregor,
    natürlich hast du recht – es geht um werbung bzw. marketing und damit letztendlich auch um profit. und es geht um die möglichkeiten die firma zu präsentieren. und das ist durchaus vernünftig und auch legitim. aber bei den entscheidungen spielt nicht nur geld eine rolle, sondern eben auch das „d´rum herum“. die geschichte passte meiner meinung nach nicht zu uns. im übrigen musste neben den möbeln auch geld gespendet werden. und genauso wenig haben wir dieses mal geld dafür bekommen – insofern kein geld eingestrichen. aber wie gesagt – das geldliche war in beiden fällen sekundär.dazu kam, dass die zweite geschichte sehr, sehr spontan und kurzfristig war und insofern kein platz und keine zeit für überlegungen war.
    aber offensichtlich ist die sendung schon gelaufen – wusste ich gar nicht.
    so oder so – schöne grüsse aus düsseldorf
    oliver beil

  3. Wenn kein Geld eingestrichen wurde, frage ich mich, wieso eine Quittung über 1000€ geschrieben.

    Die Sendung lief gestern.

    Und wenn man sich entscheidet Anfragen zu Talkshows, Reportage oder ähnlichem abzusagen, weiß ich nicht, wieso man das morgens um 11 Uhr auch so entscheiden kann. Zum Einhalten der eigenen Prinzipien braucht man keine Zeit zum Überlegen sondern sagt gleich ab 😉

    Diese entscheidung zeigt nur eine sehr sprunghafte Verhaltensweise. Wenn man sich dann aber in Blogs öffentlich zu Themen äußert, sollte man darauf achten, dass diese Entscheidungsschwächen nicht erkennbar sind.

  4. Wenn wirklich kein Geld daran verdient wurde, frage ich mich, wieso man sehen konnte, das eine Quittung in Höhe von 1000€ ausgefüllt wurde.

    Die Sendung wurde gestern abend gezeigt.

    Was mich nur verwundert ist folgendes:
    hier im blog wird erwähnt, dass Einladungen zu Reportagen, Talkshows und anderen Sendungen nach dem Dreh mit Spiegel TV generell abgelehnt werden. Wieso kann man dann morgens um 11 nicht schnell entscheiden, eine Anfrage des oben genannten Senders ebenfalls abzusagen?
    Ein recht sprunghaftes Verhalten gegenüber beschlossenen Prinzipien, dass man meines Erachtens nicht unbedingt öffentlich in einem Geschäftsblog zeigen sollte. Damit ist es schwer eine klare Linie zu vermitteln.

  5. hallo gregor,
    vielleicht habe ich mich nur etwas missverständlich ausgedrückt. das fernsehunwohlfühlen ist eine emotionale rein persönliche haltung. ich selbst mag für mich nicht gerne im fernsehen präsentiert sein – als einzelperson. die erfahrung habe ich zuge einer reportage einmal gemacht, um es auszuprobieren. seitdem sage ich erst einmal anfragen ab, wo ich als einzelperson eingeladen werde.
    das andere ist die präsentation der firma. da ist das fernsehen eine möglichkeit des marketings und der werbung. allerdings muss es passen. das eine mal passte es nicht – und es hätte viel geld gekostet. das andere mal passte es besser und hat „normal“ viel geld gekostet. und was die quittung angeht: das ist fernsehen. es werden geschichten erzählt. und diese geschichten werden mit stilmitteln transportiert. was vor der kamera passiert ist etwas anders, als hinter der kamera.und noch etwas zu prinzipien. auf der einen seite ist es sicherlich richtig. vorteil von prinzipien, dass man sich das leben in vielen dingen leichter macht. man muss nicht mehr mühevoll entscheiden, was sehr viel energie spart. auf der anderen seite sind prinzipien aber auch eine ziemlich hemmende geschichte, weil keine entwicklung möglich ist. haltungen, meinungen und verhalten ändern sich und sind von vielerlei faktoren abhängig, die sich auch wieder ändern.
    „Diese entscheidung zeigt nur eine sehr sprunghafte Verhaltensweise. Wenn man sich dann aber in Blogs öffentlich zu Themen äußert, sollte man darauf achten, dass diese Entscheidungsschwächen nicht erkennbar sind.“
    das respektiere ich als deine meinung – lasse ich dann aber trotzdem mal unkommentiert stehen.
    schöne grüsse aus düsseldorf
    oliver

  6. „es werden geschichten erzählt. und diese geschichten werden mit stilmitteln transportiert. was vor der kamera passiert ist etwas anders, als hinter der kamera.“
    Das ist mir schon klar, dass das Fernsehen sich die Geschichten zurecht biegt. Ich als Geschäftinhaber würde dann aber erst nach Sichtung des Beitrags eine Freigabe erteilen. So kann man vermeiden, dass etwas dargestellt wird, wie es gar nicht gewesen ist.
    In dem Beitrag sah es nun so aus, als wenn ihr eine menge Geld einstreicht, auch wenn die Frau einen gutschein einlöste. Ich persönlich hätte dann darauf geachtet, dass man keine Quittung, bzw. keine Beträge sehen kann.

  7. hallo gregor,

    ich habe den beitrag nicht gesehen. ich war nicht einmal bei den dreharbeiten dabei. auch bei den absprachen habe ich geschwänzt. (ich glaube sogar, dass ich zu der zeit unterwegs gewesen bin – war halt sehr kurzfristig) ich weiss also nicht, wie es tranportiert worden ist.
    ich müsste selbst nachhören, wie der „deal“ gelaufen ist. also ob wir die sachen bezahlt haben oder vom sender bezahlt worden sind. ich weiss nur, wie es beim ersten angebot gelaufen ist bzw. hätte laufen sollen, weil ich persönlch mit dem redakteur gesprochen hatte.

    gruss

    oliver

  8. … so – jetzt habe ich mich mal an der quelle (geschäftsführung) erkundigt und stelle hier mal unkommentiert die „stellungnahme“ rein, damit wir nicht weiter im dunkeln tappen.
    „… Es war ein ganz normaler Einkauf.
    Die Frau durfte sich für 1.000 Euro ein Bett für Ihre Tochter kaufen, inkl. Matratze und Bettwäsche und und und…
    Sie hatte eines von Small World mal irgendwo (Himmelbett) gesehen, wusste, dass es das gab und hat dann gesagt: das hätte ich am liebsten.
    Daraufhin sind sie zu uns gekommen. Und ich habe sie ernsthaft im Sinne Ihrer Situation beraten. Wir haben über Preise gesprochen. Ich habe ihr gesagt was geht und was nicht geht. Dass Sie kein Himmelbett UND Unterschubladen bekommt UND eine Gute Matratze… Dass Sie sich überlegen muss, wo gespart wird… Und dass Sie – trotz TV und Spende von der Beckenbauerstiftung etc. etc. – eben nichts „geschenkt“ bekommt.
    Wir haben einen Nachlass von ca. 10% gegeben – spontan, damit es mit dem Betrag hinkommt – und der kleinen ein Geschenk gemacht.
    In dem Gespräch wurde mit keinem Wort unser Name genannt und es war auch gar nicht geplant, den Namen groß im Bild zu zeigen. Wir haben 2-3 Stunden eine Kundin intensiv beraten und einen normalen Verkauf getätigt.
    Der Rest war/ ist selbstverständlich „Glücksache“. aber das darf man auch mal haben.
    Insofern eben KEINE TV-Geschichte, sondern sie kamen zu uns als ganz normale Käufer. Wir haben uns nicht eingekauft.
    Wenn jemand zu mir kommt und Geld ausgeben möchte, sage ich nicht nein. Und wenn ein TV Sender das filmen möchte – ohne Bedingungen – dann sage ich, wenn der Hintergrund stimmt – auch nicht nein.
    Das ist insofern der Unterschied zu den anderen Formaten.“

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