hier hatte ich schon mal kurz beschrieben, wohin die reise für uns geht. in diesem zusammenhang denken wir auch daran, ein bis zwei tage unseren laden in düsseldorf geschlossen zu halten. „ist er jetzt übergeschnappt“, werden sich jetzt viele besorgt fragen und die konkurrenz reibt sich bereits die hände. „ganz schön beknackt, aber gut für uns“.
was soll ich dem schon entgegensetzen? zum beispiel, dass ich finde, dass die idee einen gewissen charme hat. ich bin zwar ein absoluter verfechter der 100% igen freigabe und liberalität der ladenöffnungszeiten. und zwar sowohl als chef, als auch als kunde. allerdings ist dies nicht gleichbedeutend mit der tatsache sein geschäft 365 tage im jahr rund um die uhr geöffnet zu haben.
also zurück zu der bekloppten idee. zum einen bedeutet das arbeitserleichterung für uns und unsere mitarbeiter. ein freier tag mehr in der woche. den kann man nutzen zum freimachen oder auch dafür interne arbeiten zu erledigen, die immer wieder anfallen, liegenbleiben und im kundenverkehr schwer zu realisieren sind.
es gab schliesslich mal zeiten, da war es gang und gäbe, dass bestimmte geschäfte an bestimmten tagen einfach zu hatte. im zuge der (gesellschaftlichen) veränderungen, dem uneingeschränkten verfügbarkeitswahn und den wirtschaftlichen zwängen sind diese traditionen einfach verschütt gegangen. genauso verhält es sich ja mit thema betriebsferien.
aber zurück zum eigentlichen thema. denn zum anderen vermittelt diese massnahme auch eine art von exclusivität und „verknappung“. oder aber auch „wir können es uns leisten, nicht jeden tag verfügbar zu sein“. es wäre auch eine art von luxus, den wir uns da leisten würden. und ich denke, dass man dies auch als solchen transportieren könnte. die damit verbundenen freiheit, die wir uns selbst einräumen würden, würde auch als solche wahrgenommen. weil sie eigentlich scheinbar gegen jede vernunft und wirtschaftlichkeit wäre. ja – sie hätte fast schon etwas exotisches. so oder so wäre eine art von experiment und ich wäre gespannt, wie kunden und umsatzzahlen darauf reagieren. aber im grunde genommen bin ich von dieser idee überzeugt und ich glaube, dass es zu uns passt und auch eine erfolgreiche massnahme sein wird.
mit sicherheit dauert es eine gewisse übergangszeit die kunden an diese veränderung zu gewöhnen und diese auch einzubürgern. aber ich glaube fest daran, dass es ein erfolg wird. mal schauen, wann es soweit sein wird.
Hmmm, sowas wird halt schnell und gern mal interpretiert als „wegen Reichtum geschlossen“ …
Hallo Oliver,
also ich habe seit 2006 meine Bürozeiten ebenfalls mit Spannung umgestellt:
nur noch Di – Do von .. bis … und Fr (gekürzt) von .. bis …
Heute kann ich sagen: geschadet hat es nicht. Genutzt hat es sehr viel. Ich komme jetzt montags zu den Dingen, die sonst „hintenüberfallen“ oder mache auch mal „richtig“ frei.
Ich bin jedenfalls entspannter, gesünder und hetze nicht mehr durch’s Wochenende, weil es kaum, dass ich Luft geholt habe, schon wieder vorbei ist.
In der Anfangszeit habe ich den wenigen Kritikern gesagt: „Nichts ist so dringend, dass es nicht bis Dienstag warten könnte.“
Probier’s aus, es gibt ja immer auch ein Zurück.
Schöne Feiertage wünsche ich Dir,
Heike
hallo franz,
das ist die gefahr – da hast du recht. aber es ist die frage, ob dieses „elitäre gehabe“ auf der anderen seite nicht etwas exclusität vermittelt. ich weiss es auch noch nicht – aber wir werden sehen.
guten abend heike,
deine argumentation und die souveränität, die dahinter steckt gefällt mir. allerdings gibt es zwischen uns eben auch einen unterschied. wir sind eben kein dienstleister und der potentielle kunde bzw. die laufkundschaft findet und hat alternativen. aber du hast recht – ein experiment ist es allemale wert und ein zurück gibt es immer. inzischen bin ich sogar soweit, diese idee sofort umzusetzen – unabhängig von der auslagerung der büros und es lagers.
schöne grüsse
oliver