das neue ladenschlussgesetz ist in nrw seit einer woche in kraft getreten und düsseldorf liegt gott sei dank in diesem schönen bundesland. wir dürfen rund um die uhr öffnen – ausser sonntags. meinetwegen hätte der letzte schritt auch noch gegangen werden können: völlige freigabe.
die unzähligen argumente dafür und dagegen sind ja nun in den letzten monaten immer wieder durchgekaut worden. deswegen will hier keinen mit meinen thesen langweiligen. obwohl es ja in den fingern juckt, denn fast direkt gegenüber von unserem geschäft da steht ein grosses haus (was ja an sich nichts besonderes ist). nur an diesem haus hängt ein grosses rot-weisses schild und auf dem steht „ver.di. obwohl das streng genommen auch nichts besonderes ist.
nur ein-zwei dinge, die mich unsäglich nerven …..
es geht bei dieser geschichte um dürfen nicht um müssen. das scheinen einige gruppen konsequent zu übersehen, wenn sie wieder ausholen, um den bevorstehenden untergang der westlichen zivilisation am geänderten ladenschlussgesetz festzumachen. ich möchte mir von niemanden vorschreiben lassen, wann ich mein geschäft aufmachen darf und wann nicht.
das zweite ist die eindimensionale diskussion. ständig geht es um kohle, kohle, kohle. wir die sklaventreiber und ausbeuter wollen ja nur mehr geld einnehmen und deswegen sind wir doof, weil ja jeder euro nur einmal ausgegeben werden kann. wir (die sklaventreiber) sollen doch nur mal nachdenken – also wirklich, ne was sind wir doof.
es geht eben nicht um geld, es geht auch um den dienstleistungsgedanken, der dahinter steht. ich möchte als kunde abends eben nicht gewzungen werden katzenfutter für julchen und boogie an der tanke oder dem büdchen nebenan kaufen zu müssen. und ich möchte meinen kunden die möglichkeit bieten nach ihrem arbeitstag sich in ruhe bei uns beraten zu lassen, weil sie ein neues kinderzimmer suchen. ich weiss – der bogen zwischen katzenfutter und kinderbett ist ein wenig weit hergeholt. prinzipiell geht es aber um das gleiche.
ich frage mich in diesem zusammenhang nur, warum die jungs mit dem grossen haus, fast gegenüber von unserem geschäft, mit dem grossen rot-weissen schild, das wort „dienstleistung“ in ihrem firmennamen haben.
wir werden in neuem jahr auch ein-zwei tage in der woche anbieten, in denen wir bis zehn-elf uhr geöffnet haben werden. und ich bin froh über das kleine stückchen, was wir an mehr-freiheit bekommen haben.