aus heiterem himmel

der lastwagen steht vor der tür und ist vollbeladen mit ware. der fahrer steigt aus und erklärt uns, dass er nicht ausladen könne. er hätte vor 10 minuten den befehl von seinem chef bekommen, die sachen d`rin zu lassen, umzudrehen und wieder richtung heimat zu fahren. die erklärung? der hersteller, für den sie fahren, hätte insolvenz angemeldet – alles verpfändet. erst haben wir das für einen schlechten witz gehalten, aber auch das telefongespräch mit der spedition, bzw. deren chef brachte nicht mehr erheiterung. er müsse erst sehen, was da los sei. und so lange er davon ausgeht, dass auftraggeber pleite, blieben die sachen auf dem wagen. nun kenne ich mich mit (ausländischen) insolvenzrecht nicht so aus, aber in gedanken spielt man dann die horrorszenarien durch. nicht nur, dass wir kein geld mehr wiedersehen würden, wir müssten all unsere kunden ausbezahlen, die bereits durch vorkasse in vorleistung getreten waren. abgesehen von dem ärger und aufwand. die pointe kommt aber noch. natürlich haben wir mit dem betreffenden hersteller selbst kontaktiert. der allerdings sprach von einem grossen missverständnis und einem kommunikationsproblem. er würde sich darum kümmern. ende gut – alles gut, denn eine stunde später wurde alles abgeladen, nachdem der fahrer bis zur klärung des sachverhaltes zu einer zwangsmittagspause verdonndert wurde. bald darauf kam auch eine erklärung per fax. offensichtlich als beruhigung gedacht. aber so richtig prickelnd fand ich diese allerdings nicht, weil sie zwischen den zeilen aufhorchen liess. ich bin zwar von natur aus paranoid, aber manchmal hilft einem das auch. und was ich hier als kleine anekdote erzähle, zeigt aber, dass heutzutage alles passieren kann und das sehr schnell. „holzauge sei wachsam“ kann ich da nur sagen, denn wo rauch ist, ist meist auch feuer. schön ist das alles nicht, aber die zeiten ändern sich.

3 Kommentare zu “aus heiterem himmel

  1. Oh oh.
    Hallo Oliver, im Moment muß man wohl an alles in Erwägung ziehen, woran man noch vor ein paar Monaten nicht im Entferntesten gedacht hat. Wer heutzutage wagt irgendwelche Prognosen abzugeben gehört eingesperrt 😉
    Gruß, Thomas

  2. Hi Oliver, das ist schon ein richtig starkes Stück. Interesant wäre ja auch zu wissen ob das was der Spediteur da gemacht hätte seine Richtigkeit hat oder nicht. Denn immerhin ist es wenn du in Vorleistung gegangen bist ja deine Ware und nicht mehr die des Lieferanten.

    Gruß Stefan

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