strom gibt es nicht umsonst! für 98% der leute, die hier arbeiten, wird das eine riesen überraschung sein. warum ich da so sicher bin? nookie machte eines abends einen kleinen rundgang durch das bürogebäude und stellte fest, dass so viele lichter und geräte eingeschaltet waren, dass man mit dem geld ein jahr lang bangladeshs komplette stromrechnung begleichen könnte.
den geruch von brennendem geld mochte ich nie, insbesondere, wenn es mein geld ist. die sorglose verschwendung von strom ist reinste geldverbrennung.
von heute gibt es zwei revolutionäre neue regeln. machen sie die lichter aus, wenn sie einen raum verlassen, und schalten sie alle geräte aus, wenn sie abends nach hause gehen. mit konzentration, hingabe und muskelkoordination werden wir es schaffen! nookie empfahl uns, einen therapeuten zu engagieren, um uns dabei zu helfen, diese grosse berufliche veränderung zu meistern, aber ich glaube, er unterschätzt die leute. beweisen sie mir, dass ich recht habe. oder es geht ab zum therapeuten.
das ist einer von vielen texten aus oben genanntem buch. geschrieben von alan greenberg. viele jahre chef von „bear stearns“, wohl eine der bekanntesten investmentbanken.
in dem buch sind eine reihe von memos veröffentlicht, die greenberg an seine mitarbeiter regelmässig versendet hat.
unterhaltsam, pointiert und in vielen fällen sehr spitz und direkt formuliert. man muss nicht alles gut finden, was er dort zum besten gibt. viele anregungen, denkanstösse, kurzweil und vor allen dingen gute unterhaltung findet man in diesem buch allemale.
von büroklammern und anderen erfolgsgeheimnissen. (bei amazon)
Guter Mann, der werte Herr Greenberg, werter Herr Beil. Allein mit dem Wasser, das morgens in Deutschland beim Zähneputzen ungenutzt in den Abfluss rauscht, könnte man den Frankfurter Palmengarten zwei Jahre bewässern.
Herzlich
Ihr Erdge Schoss
Man muss der Vollständigkeit halber vielleicht ergänzen, dass Bear Stearns vor wenigen Wochen sooooo knapp (man stelle sich hier zwei eng zusammengepresste Fingerspitzen vor) einer dermassen astreinen und sagenhaften Pleite gegenüber gestanden hat, dass man sich nur wundern kann, dass es diese Bank heute überhaupt noch gibt…
Was lernt man daraus: selbst wenn man Strom spart, kann man in seinem Kerngeschäft einen solchen Wahnwitz (und sollte man ergänzen?: spekulative Raffgier?) an den Tag legen, dass man von heute auf morgen zu „Grand Pleitiers“ der Branche gehört.
lieber herr schoss,
ich frage mich gerade, ob die zahnpasta denn den palmen gut tun würde.
herzliche grüsse
oliver beil
hallo „blogschrift“,
ein interessanter einwand. was aber meines achtens gerade in heutiger zeit „konservative“ geschäftspraktiken umso wichtiger macht. was ich für mich gelernt habe, ist gerade in sehr guten zeiten, ein wenig demut zu bewahren.
es zeigt sich ja immer mehr, dass in der heutigen zeit der wahnwitz immer neue blüten treibt und auf der „jagd nach dem grünen diamanten“ jede vernunft aussen vor bleibt.
schöne grüsse
oliver beil
Absolut, werter Herr Beil, das ist wissenschaftlich belegt.
Herzlich
Ihr Erdge Schoss