verpackungsverordnung

seit erstem januar ist es wieder mal soweit. es gibt eine neue schikane verordnung. und zwar eine neue verpackungsverordnung. eine reihe von experten die politik hat sich diese neue abzocke umweltschutzmassnahme ausgedacht. jeder onlineshop muss dafür sorge tragen, dass der müll die verpackung, die er verschickt, auch zurückgenommen wird. oder anders ausgedrückt. der internetladen muss den kram wieder zurücknehmen. und da das sehr zeitintensiv wäre, zu frau müller in flensburg, zu frau meier in berlin und zu frau schulze in garmisch zu fahren, um den pappkarton wieder abzuholen, kann man sich einem sogenannten dualen system anschliessen. so ist gewährleistet, dass überall im lande container oder sammelstellen darauf warten das altpapier in empfang zu nehmen. und genau das kostet geld. unter umständen sehr viel geld. und noch viel mehr geld, wenn man das nicht macht. denn die konkurrenz kann abmahnen und die staatsgewalt kann busgeld bußgeld verhängen.
die höhe der lizensgebühren richtet sich übrigens nach menge des verschickten mülls. und das sind nicht nur die kartons, sondern auch das klebeband sowie das stopfzeugs. ob die verpackung der darin befindlichen waren und/oder die gummibärchentüte im paket auch dazu gehört, bzw. durch die lizens abgedeckt ist, konnte ich noch nicht in erfahrung bringen.
da papier und kunsstoffe getrennt berechnet werden, muss vorher auch getrennt ausgerechnet werden. also wieviele kartons verschicke ich im nächsten jahr und wieviele kilometer klebeband verklebe ich im nächsten jahr? allerdings gibt es eine prozentuale grenze der karton-klebeband verhältnismässigkeit über der es kostet. unter dieser grenze wird klebeband per gesetz zu pappe. quasi eine gesetzlich verodnete mutation. was die pappe darüber denkt, ist allerdings nicht überliefert.
ich warte ja bereits darauf, dass versender einen offiziellen verpackungsverordnungsaufsichtbeamten und ein verpackungsverodnungsundumwelteinhaltungskontrollgremiumsobmann einstellen müssen. und das wäre nicht von pappe. (entschuldigen sie bitte den billigen kalauer. aber wenn der müll schon so teuer ist, dann müssen die witze darüber wenigstens billig sein. man spart wo man kann)

10 Kommentare zu “verpackungsverordnung

  1. Hallo Oliver,

    eine ganz schön teure Angelegenheit !! Du kommst drumhin, wenn du lückenlos nachweisen kannst (und müßtest), dass die anderen, also die die Verpackung herstellen oder vor dir verwenden, schon für das duale System zahlen. Was natürlich unmöglich ist. Also zahlst du, der Hersteller der Kindermöbel und der Hersteller der Verpackung praktisch für ein und das selbe Material. Das ist etwas was ich schon mal nicht begreife und unter „Abzocke“ abhefte. Zum anderen zahlt man an eine der wenigen lizensierten Fremdfirma eine Lizenzgebühr, die wahrscheinlich niemals im Leben unsere Verpackung in die Hände bekommt. Ein Irrsinn sondergleichen. Wenn wir direkt an Vater Staat hätten eine Gebühr zahlen müssen und mit uns jeder deutsche Unternehmer die gleiche, oder z.B. nach Gewerbesteuersatz berechnet, hätte ich das ja noch verstanden und unter Mischkakulation abgebucht, aber so ? Typisch Deutschland mal wieder.

    Gruß, Thomas

  2. Und am Ende, werter Herr Beil,
    kommt alles in denselben Container.

    Dessen unbenommen: Soll auf Ihr Trikot fürs Nationalteam wirklich „Sanitätsratsvorsitzender“ geflockt werden?

    Herzlich
    Ihr Erdge Schoss

  3. Hi Oliver, hi Thomas,

    wenn ich mich in diesem Chaos richtig zurecht finde, muss der Hersteller der dir die Ware sendet gerade nicht den Karton lizensieren, da es sich ja dann um eine sog. Versandverpackung handelt und nicht um eine Verkaufsverpackung.

    Lustig wird das ganze, wenn man das mal reel durchspielt.

    Hersteller -> Einzelhandel = Versandverpackung (unlizensiert)

    Einzelhandel -> Kunde = Verkaufsverpackung (lizensieren)

    So wird aus ein und dem selben Karton durch gesetzliche Umwandlung ein Artikel, der lizensiert werden muss.

    Wann wird es eigentlich eingeführt, das Schulden von mir automatisch in ein Guthaben umgewandelt werden??

    In diesem Sinne gehe ich jetzt mal meine Kartonagen abladen (520kg/Palette) – gute Nacht 😉

    Gruß Stefan

  4. hallo thomas,

    jetzt bring hier nicht irgendwen auf irgendwelche dumme gedanken – von wegen gebühren. nicht in meinem blog!

    lieber herr schoss,

    aber selbstverständlich. das passt so gerade auf meine brust. ist die zehn denn noch frei? ganz in tradition von herrn bein.

    hallo stefan,

    ich würde hier die menge nicht veröffentlichen. nachher hast du das müllstaatskontrollgremium in der halle stehen.

    schöne grüsse

    oliver

  5. Hi Oli, die sollen ruhig kommen mit Ihrer Apothekerwaage und die Menge mal ganz genau nachmessen. Würde mich auch mal interesieren. *Spässlegmacht* Nee die kommen dort eh nicht rein, da die nicht wissen wo die Halle ist.

    Nee aber es ist schon extrem verwirrend, was da alles so für ein Schmarn fabriziert worden ist. Wann ist es eine Verkaufsverpackung die lizensiert werden muss, wann eine lizenzfreie Versandverpackung und wann ist es Müll? Fragen über Fragen wirft diese Verschlimmbesserung und der damit verbundene Geisteserguss unserer Politik auf. Ich denke, diese Verordnung wurde wieder kurz vor dem Mittagessen aufgesetzte und dann sind bei der Hälfe die Pausenglocken angegangen und jeder ist zum Essen in die Kantine. Nach dem grossen Essen wurde dann wieder zusammengesetzt, da aber leide einige Politiker ein Kurzzeitgedächtnis haben, wie ein Datenspeicher aus dem 18ten Jahrhundert, wurde natürlich vergessen, das die Verordnung noch nicht fertig war und sie wurde so beschlossen wie wir sie nun zur Verdauung bekommen.
    Unausgegoren, halb durchgekaut, nicht gewürzt und zudem noch Kalt. Erinnert mich an so machnes Schnellrestaurante in Deutschland.

    Gruß Stefan

  6. Hallo Herr Beil,

    da sind wir doch alle gut ins neue Jahr gekommen – und dafür, dass uns nicht langweilig wird ist mit dieser neuen Verordnung auch gesorgt. Haben Sie eigentlich auch schon Ihre ausländischen Hersteller (die direkt an die Kunden liefern) angeschrieben um zu erfragen, wieviel Meter Klebeband bei der Verpackung der Möbel verwendet wurde und was die Kartonagen wiegen? Ich bin sicher, solch eine Anfrage wird mit größtem Enthusiasmus und Verständnis beantwortet.

    Aber sehen wir es doch mal so: Gerade uns Händlern sollte es doch ein besonderes Anliegen sein, die lahmende Konjunktur zu stützen. Das ist damit ja nun getan. Vielleicht kauft der Abfallentsorger demnächst mal bei Ihnen ein Kinderzimmer. Und marketingtechnisch lässt sich das Ganze auch noch ausschlachten. Schließlich betreiben wir jetzt alle biologisch abbaubare Shops…oder so ähnlich…

    In dem Sinne sehe ich schon mit Spannung der Neujahrsüberraschung für 2010 entgegen. Ich bin sicher, man wird sich wieder etwas nettes einfallen lassen.

    Herzliche Grüße,
    Claudia Böttcher

  7. guten morgen frau böttcher,

    die hersteller zu fragen hatte ich noch nicht auf dem plan. das ist mir glatt durchgegangen. hoffentlich gibt es überhaupt passende übersetzungen der fachtermini in die anderen sprachen. besonders die chinesen werden sich einen loch in den bauch freuen.

    herzliche grüsse

    oliver beil

  8. Lieber Herr Beil,

    wie ich mich entschieden habe, mit dem Thema „Grüner Punkt et al.“ umzugehen, können Sie bei einem Blick auf unsere Verpackungen sehen.

    Wir bieten selbstverständlich unseren Kunden eine kostenlose Rücknahme der Umverpackung an. Per Post und auf unsere Kosten (müssen wir, wie ich lese, nun nur noch deutlich auf dem Lieferschein o.ä. draufschreiben).

    Kommt nicht so häufig vor. Um genau zu sein: Nie.

    Dass dies eine Option sei, war der Tipp eines unserer Hersteller und ich habe ihn jetzt eben auch noch mal in diesem Kommentar gefunden (diesmal dank eines Tippfehlers in meiner Suchanfrage, obwohl google mich wie immer freundlich fragte: Meinten Sie: …? Nicht zum ersten Mal btw):

    http://www.drbuecker.de/beitrag.php?article=98

    Bisher meine favorisierte Option also.

    Herzliche Grüße aus der Hauptstadt, nahe Sibirien

  9. Hallo Frau Dannbauer,

    nach meiner Information galt diese Option nur noch bis Ende 2008. Wenn Sie heute nicht lückenlos nachweisen können, dass die anderen, von denen Sie die Verpackungen erworben haben, die Lizenzgebühr bezahlt haben, ist heute jeder Hersteller und Händler verpflichtet für das duale System zu zahlen. Es ist sogar „gefährlich“ heute noch darauf hinzuweisen, dass man die Verpackung gegen Kostenerstattung zurücknimmt. Also Vorsicht vor bösen Mit-Menschen 😉

    Thomas Rauer

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