damit meine ich keine spezialisten, die mir ein telefon verkaufen wollen, sondern diejenigen, die immer noch meinen, dass es eine gute idee wäre per telefon etwas verkaufen zu wollen können müssen. wenn mich einer direkt erwischt habe ich ja so die ein oder andere masche zu reagieren – aber immer höflich – obwohl es ja schwer ist eine geeignete pause im einstudierten redefluss zu finden. die gibt es nämlich nicht. trotzdem ist es ernüchternd, wie alle miteinander die gleiche strategie haben. egal, ob es um versicherungen oder leberwurstbrote geht. offensichtlich ist das feld der telefonverkaufstrainer noch nicht so gut bestellt. vielleicht sollte man ein verkaufstraining verkaufen – am besten per telefon.
ein gute verteidigungsstrategie, falls man in die falle getappt ist, und den hörer abgenommen hat, ist fragen stellen . ganz nach dem motto „wer fragt, der führt“.
frage:
„guten tag, spreche ich mit oliver beil?“
mögliche reaktionen
„warum wollen sie mir einen eierkocher verkaufen?“
„wie ist das wetter bei ihnen?“
„haben sie die versicherung selber auch schon abgeschlossen?“
„warum mögen sie mich nicht?“
manchmal ergeben sich daraus wirklich nette gespräche – im ernst.
was mich seit kurzem aber wirklich anfängt zu nerven ist die parallele attacke per mail. im geschäft und büro haben die mitarbeiter inzwischen auch schon strategien entwickelt, abzuwimmeln. inzwischen scheint es neuer trend zu sein, dass kurz darauf die ein oder andere mail mit den interessantesten einstiegen kommt.
„wir haben ja schon miteinander telefoniert“, „auf ihren wunsch sende ich ihnen zu …“, „wie besprochen …“ oder „danke für ihr interesse …. gerne sende ich ihnen zu …“
hat euch eure mama nicht gesagt, dass man nicht schwindeln darf?
Einen echten Telefonverkäufer, werter Herr Beil, der echte Telefone verkauft, den hat man in der Tat höchst selten, und wenn überhaupt, fast nie, am Apparat.
Herzlich
Ihr Erdge Schoss
lieber herr schoss,
bleibt noch die frage, wo ich mir ein neues telefon kaufen kann.
herzliche grüsse
oliver beil
Werter Herr Beil, Sie ahnen es: eine heikle Frage. Versuchen Sie es doch einmal bei Kaffeeröster, im Baumarkt direkt neben der Campingabteilung, in der „Multimedia-Zone“ Ihres Bäckers oder am Kiosk mit integrierter Postannahme. Sollten Sie da nicht fündig werden, müsste ich allerdings passen.
Herzlich
Ihr Erdge Schoss
lieber herr schoss,
vielen dank für ihre tipps. ich werde es morgen einmal bäcker probieren. das kaufen, nicht das brötchen.
ihr oliver beil