zugegeben – ich bin befangen. seit ich mich kenne bin ich woody allen fan. seiner (dreh)bücher fast noch mehr, als seiner filme. und so gehört auch das buch „pure anarchie“ zu den büchern, die ich mir für ruhige momente aufgehoben habe, um die einzelnen geschichten zu geniessen. wer also eine einstiegsdroge benötigt (weil etwas einfacher, als seine anderen bücher), kann es ja mal damit versuchen.
allerdings muss man ihn bzw. seinen (schreib)stil mögen – aber damit habe ich ja, wie schon oben erwähnt, keine probleme.
zwei kleine relativ wahllos ausgesuchte ausschnitte. wahllos deswegen, weil das ganze buch in diesem stil ist.
„ich bin wirklich erleichtert, dass sich das universum endlich erklären lässt. ich dachte schon, das problem läge bei mir. nun zeigt sich, dass die physik, wie in nerviger verwandter, auf alles eine antwort hat“ … wie hätte mir verborgen bleiben können, dass es im universum kleine teilchen von „plancklänge“ gibt, die ein millionstel von einem milliardstel von einem milliardstel milliardstel zentimeter gross sind? wie schwer wäre so etwas wiederzufinden, wenn es uns in einem dunklen kino runterfiele. und wie funktioniert die schwerkraft? und müsste man, wenn sei plötzlich aufhörte, in bestimmten restaurants trotzdem noch jackett tragen? immerhin weiss ich aus der physik, dass einem, der am ufer steht, die zeit schneller vergeht als jemanden auf einem schiff, besonders, wenn der auf dem schiff seine frau dabeihat.“
„die tatsache, dass sie vor neun jahren gefeuert worden war, hielt sie nicht davon ab, weiterhin zum saubermachen zu kommen, und die washburns schätzten ihre dienste mehr denn je, seit sie ihr kein lohn mehr zahlten. bevor sie bei den washburns anfing, war sie pferdeflüsterin auf einer ranch in texas gewesen, doch sie hatte einen nervenzusammenbruch erlitten, als ein pferd zurückflüsterte. „am meisten verblüffte mich“ erinnert sie sich, „dass es meine sozialversicherungsnummer kannte.“
hier kann man es sich anschauen (bei amazon): pure anarchie. stories