nettigkeiten machen spass

unsere feilschecke ist ja mittlerweile schon kult. und es macht meistens richtig spass – für uns und auch für die kunden – feilschen, was das zeug hält. aber manchmal macht es besonders viel spass. es fing ganz harmlos mit einem angebot für ein komplettes kinderzimmer an und ging dann harmlos mit meiner antwort auf dieses angebot weiter. natürlich wollte ich mehr `rausschlagen – ist doch klar, will ja auch nicht leben wie ein hund. tja und dann kam folgende antwortmail:

Das ist jetzt aber wirklich schwierig. Bei der ganzen Geschichte muß man berücksichtigen, daß meine Tochter (4 1/2) leider sehr zickig ist und uns eigentlich schon Möbel von Ikea fast zu teuer für diesen Bratapfel sind. Wir dachten, daß wir vielleicht weniger oft sauer auf sie sind, wenn sie in einem süßen Bett schläft. Aber es besteht natürlich auch die Gefahr, daß man sich über jeden Cent ärgert, den man für sie zuviel ausgegeben hat… Vermutlich verstehen Sie mein Dilemma. Zumal das Zimmer ihres deutlich besser erzogenen Zwillingsbruders viel preiswerter war. Hmmm
Bei meinem Preisvorschlag bin ich von einem Porto von Euro 40,– ausgegangen, 100,– ist deutlich mehr (war zwar schlecht in Mathe, aber das merke ich noch). Ohne das mit meinem sehr strengen und sparsamen Mann abgesprochen zu haben (sie dürfen auch nicht vergessen, daß die Gehälter in Düsseldorf deutlich höher als in Hamburg sind) könnte ich mir vorstellen, inkl. Bettkasten 1.200,00 zu zahlen oder ohne 1.000,–. Das ist doch ein tolles Geschäft für Sie: 200,–Euro für einen Bettkasten!
Ansonsten habe ich das Gefühl, daß ich wohl ein zu hohes Einstiegsgebot gemacht habe. Wollte fair sein und dem ehrlichen Ruf der Hanseaten alle Ehre machen. Blöd, oder?

klasse oder? bei so viel charme und witz konnte ich natürlich nicht nein sagen.
nach dem zuschlag bekam ich dann folgende mail:

Hallo Herr Beil,
bin wieder da. Nochmals: freue mich riesig über den Zuschlag. Weiß nur noch nicht, was ich meinem Mann sagen soll… Aber vielleicht ist Antonia heute Abend mal ausnahmsweise lieb, dann kann er ihr eh keine Bitte abschlagen (Väter sind ja leider sehr manipulierbar).
Ein Jobangebot wäre in der Tat für viele wahrscheinlich verlockend, ich gehöre zu der Minderheit der bekennenden glücklichen Hausfrauen. Es ist mir ein absolutes Rätsel, wie man freiwillig arbeiten kann, wenn man sich statt dessen auch mit Freundinnen treffen kann oder blöde Serien im Fersehen gucken kann. Die Emanzipation ist voll an mir vorbei gegangen. (vielleicht liegt es auch am fehlenden Abitur)
Aber zurück zum Thema: Schweren Herzens verzichte ich auf die Gummiteddys (die hätte ich nämlich nicht weitergegeben) aber ein Geschenk hätte Antonia eh nicht ernsthaft verdient. Außerdem: gibt es tatsächlich ein Geschenk oder haben Sie das nur geschrieben, um ein gutes Gefühl zu haben???? (das wäre für mich ein typisches Verhalten, deshalb unterstelle ich so etwas bei anderen auch).
Eine günstigere Lieferung gönne ich Ihnen selbstversändlich von Herzen. Ich hätte nicht weiter runtergehandelt, zumal Sie glaubhaft geschrieben haben, daß das ein super Preis ist..
Ich hoffe, die „Chefin“ ist nicht so eine blöde Kuh wie meine es war.
Ansonsten werde ich die Feilschecke weiter beobachten, weiß ja jetzt, wie es geht.

danke für den netten und fröhlichen kontakt!

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