negative kundenbewertungen

transparenz im internet, verbraucherschutz und meinungsfreiheit. alles schöne schlagworte, die ja grundsätzlich auch schön und gut sind.

wir tragen dem auch rechnung, indem unsere kunden uns bewerten dürfen und diese meinung dann auch veröffentlicht wird/werden muss.

mich persönlich nervt es aber zunehmend, wenn ich mir die bewertungskultur anschaue – insbesondere die kulter der kritik.

wir arbeiten hart an unserem guten ruf und tun unser bestes, um jeden kunden zufrieden zu stellen. manchmal reicht es nicht, oder wir machen fehler. dann klappt etwas nicht und der kunde ist unzufrieden. das ist sein gutes recht und damit habe ich auch in keinster weise probleme. im gegenteil. denn schliesslich geben uns diese missgeschicke die chance schwachpunkte im internen ablauf zu entdecken. selbstverständlich stellen wir uns auch dieser kritik.

was ich meine, sind die schlechten kundenbewertungen, die unbegründet, ungerechtfertigt sind und jeder grundlage entbehren. oft hat man das gefühl, dass einfach nur nach einem ventil für die aktuell schlechte laune gesucht wird. da kommt so ein händler gerade recht.

diese bewertungen bleiben dann für alle sichtbar stehen und nehmen einfluss auf unser öffentliches erscheinungsbild.

mein persönliches gefühl: es wird irgendwie immer schlimmer. da stellt sich die grundsätzliche frage, ob man sich solcher bewertungstools weiter bedienen soll. oder es stellt sich die frage nach den rechten der händler in einer einkaufswelt, in der rechten und pflichten zwischen händler und kunde immer noch zu ungleich behandelt werden.

dabei es sind immer wieder die selben klassiker.

die bereitschaft verantwortung für das eigene handeln bzw. nicht handeln zu übernehmen ist einfach nicht vorhanden. eigenen versäumnisse werden nicht berücksichtigt.
beschreibungen, auftragsbestätigungen und anderes wird nicht gelesen,  sich dann aber umso mehr beschwert, wenn die dinge nicht so laufen, wie man sich das vorgestellt hat. wer ist dann schuld? natürlich wir.
typische beispiele sind hier die lieferung der speditionen, die die möbel eben nicht ins kinderzimmer tragen und aufbauen, wenn dies vorher nicht in auftrag gegeben wurde.
oder der berühmte tesafilmstreifen an den bordüren. manchmal denke ich wir könnten es uns alle in leuchtschrift an die stirn tackern. interessiert niemanden. schuld sind wir trotzdem. und der frust wird dann mittels schlechter bewertung an uns abgelassen.

oder wir werden in sippenhaft mit „fremden“ dienstleister genommen. wenn der paketbote oder spediteur einen fehler macht, sind wir schuld. sollen wir halt die jungs besser schulen oder bezahlen, damit sie motivierter sind. ein immer wiederkehrendes argument.
(interessant allerdings in diesem zusammenhang, dass keiner mehr versandkosten bezahlen möchte und natürlich auch noch davon ausgeht, dass die rücksendung auch noch kostenfrei ist. diesen widerspruch möchte ich irgendwann einmal schlüssig erklärt haben. ist aber ein anderes thema.)

enttäuschung über vermeindlich schlechte qualität. wenn ich mich für das produkt für 3 euro fünfzig entscheide kann ich nicht erwarten, dass es qualitativ dem ähnlichen produkt für 20 euro entspricht. wenn ich also nicht zufrieden damit bin, dann schicke ich es einfach zurück. denn dafür gibt es das widerrufsrecht. alternativ wird die enttäuschung per bewertung unter das volk gebracht. dann ist von „dreck“, „schund“ oder „nie wieder“ die rede.

(in diesem zusammenhang ein zitat von john ruskin

„Es gibt kaum etwas auf dieser Welt,
das nicht jemand ein wenig schlechter
machen und etwas billiger verkaufen
könnte. Und die Menschen, die sich
nur am Preis orientieren, werden die
gerechte Beute solcher
Machenschaften.
Es ist unklug zuviel zu bezahlen, aber
es ist genauso unklug zu wenig zu
bezahlen. Wenn Sie zuviel bezahlen,
verlieren Sie etwas Geld, das ist alles.
Bezahlen Sie dagegen zu wenig,
verlieren Sie manchmal alles, da der
gekaufte Gegenstand die ihm
zugedachte Aufgabe nicht erfüllen
kann.
Das Gesetz der Wirtschaft verbietet es,
für wenig Geld viel Wert zu erhalten …
Das funktioniert nicht. Nehmen Sie das
niedrigste Angebot an, müssen Sie für
das eingegangene Risiko etwas
hinzurechnen. Wenn Sie das aber tun,
dann haben Sie auch genug Geld, um
für etwas Besseres zu bezahlen.“)

ähnlich verhält es sich mit artikeln, die nicht meinem geschmack entsprechen. so werden wir mit ungenügend bewertet, weil „ein roter faden nicht zu dem braunen stoff passt“. halleluja.

um missverständnissen vorzubeugen. ich habe nichts gegen kritik, wenn sie denn berechtigt und sachlich ist.

alles andere, was über uns ausgegossen wird, ist für mich nicht akzeptabel und uns händlern im übrigen gegenüber sehr unfair. denn es bleibt stehen und bildet „unseren ruf“.
und hinter einer firma stehen menschen, wie du und ich, die an mindestens fünf tagen die woche ihre bestes für die kunden tun.

manch einer dieser bewerter, sollte sich einmal fragen, wie es ihm gehen würde, wenn (im privaten) so über ihn gesprochen würde.

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