hässlich

gestern bin ich per feedreader auf eine aktion aufmerksam geworden. in der überschrift heisst es: „…. sucht deutschlands hässlichstes kinderzimmer.“
zuerst dachte ich das sei wieder mal ein neuer marketingerguss meiner so geliebten privatsender oder vielleicht eine neue serie, in denen ein toilettenhäuschen innerhalb von einer woche in ein schloss verwandelt wird. ich hatte mich getäuscht. ein möbelhaus hat ein „gewinnspiel“ gestartet mit eben diesem titel.
zuerst frage ich mich natürlich, was man bei dieser aktion gewinnen kann, ausser, dass man „gezwungen“ wird sich blosszustellen und öffentlich einzugestehen, dass man dreckig, faul, inkompetent oder einfach geschmacklos ist. die zweite frage ist, was der reiz daran ist mit so einem defizitärem konzept auf sich aufmerksam zu machen. es gibt tausend und eine möglichkeit mit positiv bzw. konstruktiv besetzten emotionen werbung für sich zu machen und zukünftige kunden zu generieren. in diesem fall muss man einfach hässlich sein – mehr nicht. und die dritte frage, die ich mir aber nur ganz leise stelle, ob man im falle eines gewinns nicht vom regen in die traufe kommt.
in der überschrift steht etwas von „traumzimmer gewinnen“ – in dem kurzem, folgendem absatz kommt vier mal der begiff „hässlich“ vor. dann ist von „traumgewinnen“ die rede. u.a. flatscreen-tv, notebook, playstation, handy – perfecte accessoires für jedes jugenzimmer – und als wenn das noch nicht genug wäre als krönung 2 vip karten für schalke 04. gerade bei dem gewinn würde ich doch lieber hässlich bleiben … (kleiner insiderschienbeintritt).
und zu guter letzt gibt es einige fotos der kinderzimmer zu sehen.
passend in die zeit und kultur erregt solch eine aktion, die von defiziten und destruktion lebt sicherlich aufmerksamkeit – u.a meine. aber geht es nicht auch anders?
wer übrigens ein potthässliches kinderzimmer hat und ein traumzimmer gewinnen möchte, der klickt bitte hier.