krichel

weil heute freitag ist, schreibe ich mal über fisch – bzw. über ein fischgeschäft hier in düsseldorf. das wollte ich immer schon mal. nicht weil ich fisch mag, sondern, weil ich viele (marketing)ideen und auch das geschäftskonzept von krichel sehr gut finde. er ist zweimal in düsseldorf und einmal in bottrop vertreten.
sein leitbild und seine geschäftsphilosophie vertritt er sehr offensiv, indem er offen und deutlich werbung dafür macht. das legt die messlatte sehr hoch und die erwartungshaltung der kunden steigt dadurch natürlich immens.
stichwort produkte
da gibt es zum einen die „taxigarantie“. wenn sie fisch für die zubereitung zu hause kaufen und beim auspacken, kochen, essen merken, dass etwas nicht so sein sollte, wie sie sich das wünschen, dann wird sofort ein taxi mit ersatzlieferung auf den weg geschickt. selbstverständlich kostenlos.
wenn sie im hauseigenen restaurant/imbiss etwas bestellen und es schmeckt ihnen nicht, dann bestellen sie ein neues gericht. selbstverständlich kostenlos. bzw. bezahlen sie nur das letzte essen.
am ende jeden tages gibt es eine art „countdown“. je näher am feierabend, desto günstiger das essen. bis max. 70% ersparnis. das ist enorm und hat sich natürlich auch schon herumgesprochen. nebenbei unterstützt es auf wunderbare weise das prinzip der frische, weil jeder weiss, dass es am nächsten tag kein aufgewärmtes essen gibt.
stichwort mitarbeiter
ich habe ein wenig mit ihm gesprochen, weil ich über viele dinge neugierig bin. unter anderem, was seine mitarbeiterführung angeht. sie sind ausgesprochen nett, professionell und dabei angenehm zurückhaltend. er hat mir sein internes arbeitspapier gezeigt. ich will und darf es hier nicht breittreten, aber es hat mich in seiner konsequenz sehr beeindruckt. nur so viel – es ist nicht das geld. inzwischen weiss die moderne hirnforschung ja auch schon, dass geld kein motivierendes element ist. zumindest nicht in der form, wie man es lange zeit dachte.
einige mitarbeiter tragen ein schild, auf dem steht: „ich bin hier neu und gebe mir sehr viel mühe“. sehr sympathisch und gewinnend, wie ich finde.
stichwort reklamationen
sehr souverän und freundlich. nach einer reklamation wird man noch mehr stammkunde. auch wir sind einmal in den genuss einer solchen gekommen. das ganze procedere hat keine minute gedauert. danach hatten wir eine flasche guten wein in den händen und eine einladung für ein abendessen zu zweit. für ihn ist es eine investition von „ein paar euro“ in einen zufriedenen stammkunden.
stichwort kundenbindung
in regelmässigen abständen wird vor ort ein kochkurs veranstaltet mit anschliessender verköstigung und begleitender warenkunde.
zu fast jedem produkt liegen kostenlose rezeptvorschläge aus.
seine werte und seine philosophie hängt offen und offensiv als „die 8 regeln“ aus.
auch die anderen thesen- und arbeitspapiere kenne ich. ich muss sagen, dass ich sehr beeindruckt von diversen ideen und umsetzungen bin. viele interessante ansätze ein unternehmen erfolgreich zu führen. sicher lässt sich fisch nicht uneingeschränkt mit einem kinderbett vergleichen. dennoch gibt es einige spannende ansätze, die wir und abgucken können.

p.s. diesen beitrag habe ich freiwillig geschrieben. und ich bin auch nicht mit fisch bestochen ….

5 Kommentare zu “krichel

  1. Hallo Oliver,

    wow, so etwas beeindruckt mich sehr. Sprachen „wir“ nicht erst gestern von „Werten“ ? Wenn man herausragen möchte, muß man auch Herausragendes bieten und dieses Geschäft scheint es umgesetzt zu haben. Hut ab vor so vielen guten Ideen. Die haben wirklich den angestrebten Erfolg „verdient“. Es gibt eben nur 2 Arten von erfolgreichen Ausrichtungen, entweder Tiefstpreise und Masse oder Qualität und Service.

    Thomas

  2. hallo thomas,

    ja – es macht wirklich spass sich umzuschauen und viele interessante iden zu entdecken. sind sie noch so unscheinbar uns „selbstverständlich“.

    schöne grüsse

    oliver

  3. Ja, mach es.
    Und was Werte betrifft…Im Grunde geht es darum das Bewußtsein beim Interessenten zu verändern. Es wird vom Interessenten immer zunehmend erwartet, immer mehr für immer weniger zu bekommen. Das machen die Billig-Anbieter vor. Das funtioniert nicht, schon naturgemäß nicht. Und irgendwann erfolgt dort der große Knall. Spätestens beim sinkenden Einkommen und den immer mehr reduzierten Arbeitsplätzen ;)Im Grunde schaden die Käufer von Billigprodukten am Ende der Kette sich selber. Aber der Mensch reagiert ja leider erst, wenn er es selber spürt.
    So lange muß man höherpreisige Produkte leider immer begründen und eben durch mehr Service den Mehrwert deutlich, also bewußter machen. Das könnte man jetzt endlos weiterführen…

    Schönen Tag,
    Thomas

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