… stand auf den schildern, als ich noch klein war. und als ich noch klein war, hatten die geschäfte am mittwoch nachmittag zu, der frisör am montag – und fisch gab es auch keinen am montag – wo da jetzt der zusammenhang zum frisör ist, weiss ich allerdings nicht. im sommer waren die schaufenster voll mit schildern, auf denen der urlaub angekündigt war.
kindheitserinnerungen werden wach, als ich in den letzten wochen im netz hinweise in einigen onlineshops gesehen habe, die sich auf das urlaubsthema beziehen. „wir machen betriebsurlaub vom-bis. bestellungen und anfragen werden nicht bearbeitet“. so – oder so ähnlich.
ich frage mich, ob das geht. und eigentlich finde ich die idee nicht uncharmant. ein kleiner fels in der brandung der verfügbarkeit an 365 tagen – rund um die uhr. es lässt sich zwar auf den ersten blick nicht mit der idee des onlineshopping unter einen hut bringen und auch der charakter der virtuellen durchdringung wird dadurch ein wenig untergraben, aber es ist so ein kleines charmantes relikt, was vielleicht auch ein wenig menscheln lässt. ich habe noch keine ahnung und habe auch nie so ernsthaft darüber nachgedacht – aber vielleicht wäre es vielleicht einmal ein versuch wert. tür abschliessen – schild d`ranhängen und den shop shop sein lassen …
Hallo Oliver,
das sollte man unbedingt tun!!! Ich tu’s im September.
Da ist das Büro verwaist und am Telefon gibt’s nur nen Hinweis auf die Urlaubsdauer – keine Möglichkeit eine Nachricht zu hinterlassen. Keine Handy-Erreichbarkeit, keine Rückrufe…
Früher ging’s ja auch. Und wenn die Kunden – weil sie nicht warten können – schlechte Erfahrungen bei der Konkurrenz (ups, heute heißt das ja „Mitbewerber“) machen, sind sie um so froher, wenn man wieder da ist!
In großer Urlaubsvorfreude
Heike
Hallo Oliver,
hab nach dem Lesen ebenfalls in Erinnerungen geschwelgt. Bei uns im kleinen Örtchen ist es mit diesen Schildern teilweise noch so. Hab inne gehalten – eigenartigerweise musste ich an meine Zeit in Irland und Schottland denken. Wir haben langsamer und intensiver gelebt. Und diese Schilder geben mir das Gefühl, dass hinter der schnelllebigen Zeit des www, es auch noch ein Leben zum Genießen gibt. Verrückt, wie einen manchmal kleine Dinge doch von dem Alltag ablenken können. Danke.
Gruß Stefan
hallo heike,
bewundernswert und irgendwie braucht man auch etwas mut dazu. vielleicht sind die branchen auch zu unterschiedlich. aber du hast recht – erst wenn man sich einmal klar macht, was vor einigen jahren noch ging, bzw. akzeptiert wurde, sieht man deutlich die geschwindigkeit der veränderungen vor augen – immer schneller.
stefan,
schön, dass du es sagst. beim schreiben hatte ich auch eine menge bilder vor augen. fast so, wie in der storck-werbung. es scheint jahrhunderte weit weg. aber es z.b. interessant, wie geschwindigkeiten sich ändern. wenn du ans ende der welt (auch in deutschland) fährst. ticken die uhren anders und dort haben die geschäfte über mittag zu und die menschen reden miteinander. es gibt scheinbar mehr zeit …
Hallo Oliver,
ja, sicher gibt’s einen Unterschied in der Branche. Meine Dienstleistungen hängen von mir als Person ab. (Deshalb kann ich auch nur sehr wenig delegieren und brauche den Urlaub ganz besonders.)
In der Anfangsphase, als ich Urlaub angekündigt habe, gab’s aber auch deftige Kommentare.
Das habe ich ausgehalten und jetzt, 6 Jahre später rufen mich die Kunden an und fragen, wann ich denn dieses Jahr genau Urlaub mache (alle Jahre immer und zuverlässig im September). Ob ich noch vorher dies oder das regeln / machen könnte…
Tja und wenn ich dann wieder aus dem Urlaub zurück bin, ist bei manchen auch die Freude groß.
Aber ich habe hier in der Region auch nur sehr wenig Konkurrenz, die zumeist ganz neu im Bereich ist.
Und diese Konkurrenz hat auch nicht meine bereits langjährig gepflegten Kontakte 😉
Grüße Heike