zeugnisse

vor einigen jahren, als wir das erste mal stellenanzeigen aufgegeben und dementsprechend bewerbungen angeschaut haben, hatte ich von zeugnissen und anderen bewertungen eher weniger ahnung. mit der zeit habe dann auch ich mitbekommen, dass es sich bei dem geschriebenen um eine art geheimcode handelt. spannende sache. denn eigentlich sind ja codes dazu da, aussagen und nachrichten zu verschlüsseln, damit man sie nicht versteht – und ich habe sie nicht verstanden – zweck erfüllt. und ehrlich gesagt hatte ich auch keine lust noch eine fortbildung zu machen, um die schriftstücke zu entschlüsseln. lange rede – kurzer sinn: das procedere und die ausgeklügelte floskelei halte ich persönlich für grossen quatsch. was soll das eigentlich? bis jetzt habe ich noch keine befriedigende antwort erhalten.
jeder arbeitnehmer hat ein recht auf eine (positive) bewertung. so weit so gut. warum aber kann man die dinge nicht so schreiben, wie sie aus sicht des bewertenden sind? wer glaubt denn allen ernstes, dass die kryptischen formulierungen nur dadurch weniger subjektiv sind, weil sie umständlich und verquer formuliert sind? und wenn die insider doch eh wissen, was das geschriebene bedeutet, warum dann nicht direkt verständlich? ich für meinen teil finde das ganze – ehrlich gesagt – recht albern. da hat sich eine zeugnisschreibkultur eingebürgert, die sich irgendwie fremd anfühlt. alle wissen, was gemeint ist, aber offensichtlich ist eine vermeindliche geheimsprache zwischen einsteller und einsteller doch eine coole sache.
frau lieschen müller (arbeitet nicht wirklich bei uns) hat bei uns das und das und das gemacht. das eine hat sie – aus unserer sicht – richtig gut gemacht, bei dem anderen hat es das und das problem gegeben. versteht jeder – sogar ich und ist mindestens genauso objektiv oder subjektiv, wie alles andere, was von menschenhand geschrieben worden ist.
aber eines hat das ganze dann doch gebracht. jetzt, wo ich die geheimsprache kenne, habe ich meine eigenen zeugnisse, die ich im laufe meines lebens bekommen habe, mal neu übersetzt und verstanden. ich kann ihnen sagen …. ob ich mich überhaupt einstellen würde?

3 Kommentare zu “zeugnisse

  1. Hallo Oliver!

    Diese Geheimcodes werden erst dann so richtig, richtig spannend, wenn der zu Bewertende sie auch zu lesen weiß und sich damit ( nach Erhalt) direkt ins Büro des (zu verlassenen) Chef´s begibt 🙂
    Im übrigen fangen diese „Geheimcodes“ schon auf den Schulzeugnissen an und ich finde sie auch elendig…nicht unbedingt die Zeugnisse, aber dieses verkrampfte interpretieren.

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