designers guild ist ja nun mal im markt für hochwertige accessoires ein pfund und hat einen dementsprechenden namen. das sortiment ist wirklich sehr gut – qualitativ als auch von der anmutung. kinder räume verkauft deutschlandweit mit abstand am meisten kinderteppiche, bordüren und anderes von dieser firma.
nun gibt es da einen onlineshop im netz ( ja klar wo auch sonst) der ebenfalls seit kurzem produkte dieser firma anbietet und zwar zu einem absoluten dumpingpreis. geiz ist geil, preisfindung usw.ist ja nun ein wirklich interessantes thema – möchte ich hier jetzt auch nicht breittreten. nur soviel: dieser ganze niedrigpreisquatsch ist in meinen augen absolut dumm und kurzsichtig – und zwar für alle. in letzter zeit beobachte ich immer mehr, dass ehemals gute firmen konsequent ihren guten namen kaputt machen. unverständlich, wo doch unendlich viel zeit in marketing und aufbau der marke gesteckt wurde. firmen, die sich immer mehr prostituieren. und es ist nicht nur der faktor image, der auch mir als händler ein gewichtiger punkt ist – es ist vor allen dingen für den kunden völlig deprimierend, wenn immer mehr marken in der beliebigeit versinken. wir tummeln uns nun mal (bewusst) im hochpreissegment und dort spielen dinge wie exclusivität und image nun mal auch eine nicht unentscheidene rolle (doppelte verneinung). was reitet nun eine weltfirma bzw. deren vertreter sich an einen onlineshop zu verkaufen, der vom auftritt, vom warenangebot und von der preispolitik diplomatisch ausgedrückt nicht zu den „top ten“ gehört? nun ja – ich weiss aus sicherer quelle, dass es deswegen hinter den kulissen auch kräftig kracht. aber kennen die sich nicht mit dem internetmarkt aus? ist es blauäugigkeit oder ein kleinkrieg zwischen verschiedenen betriebsgebieten? „wenn du einen onlineshop hast, dann will ich auch einen haben“. mittlerweile weiss ich es, werde es aber an dieser stelle nicht kund tun. nur soviel: designers guild hat sich selbst ein riesen ei gelegt.
tja – wie nun damit umgehen? wir haben betreffende artikel erst mal aus dem sortiment genommen. erst einmal aus fairness unseren kunden gegenüber. zweitens haben wir keinen bock auf diesen dumpingquatsch, weil wir uns damit selbst unter wert verkaufen und zu guter letzt ist es auch höchst problematisch für all die exclusiven fachhändler, die nicht im netz vertreten sind. aber es ist nun mal ein grundlegender unterschied und auch ein problem, ob ich irgendwo in der wallachei eine halle anmiete und softwaregelenkt das zeug unters volk haue oder ob ich z.b. in münchen ein ladenlokal mit angestellten finanzieren muss.
im moment überlegen wir, mal mit den gleichen waffen zu spielen. wenn designers guild sich also prostituiert und wenn es immer wieder händler gibt, die gewillt sind aus „gold scheiss zu machen“, dann können wir das spielchen doch mal mitspielen. wir haben eine wesentlich höhere reichweite, ein zigfaches an besuchern und auch käufern. es wäre so einfach. unterstützt von einigen tausend newslettern und einer ankündigung im shop. also freuen sie sich auch eine designers guild aktion, bei der wir die sachen zum einkaufspreis `raus hauen. weh tut es uns nicht – wäre aber eine genugtuung … vielleicht.
WOAH!!! So ein offenes Wort zum Thema, habe ich meines Wissens ja noch nie irgendwo gelesen. Leider bin ich zwar in vielen Dingen in einer ähnlichen Situation wie Sie, was meine Mitbewerber und deren Preispolitik angeht, aber die Sachen mal eben so zum EK rauszuhauen, das kann ich mir leider nicht leisten. Die Genugtuung würde ich mir aber auch mal gerne gönnen, wenn ich sehe, dass mein Lieblingskollege gerade den Standardrabatt auf die Empfehlung des Herstellers, den ich auch gewähre, von 25% auf bescheuerte 27,5% erhöht hat …
Ich ziehe den Hut, tolles Blog, hier werde ich einige Zeit mit Lesen verbringen.
hallo herr kummer,
vielen dank für ihren kommentar. ich denke die genugtuung wäre nur kurzer natur – aber es juckt mich – zugegeben. letztendlich fehlt mir noch eine abschliessende umgehensweise mit diesem schwierigen thema. auf der anderen seite bin ich recht zuversichtlich, denn kollegen, die diese preisstruktur leben, haben es auch meist „nötig“ und mit dem hintergrund der umfassenden dienstleistungen, die auch ein verkauf im netz anstehen, löst sich das problem meist auch über kurz oder lang von selbst. siehe das händlersterben bei ebay …
viele grüsse
Es kommen halt von irgendwo immer welche nach, die meinen, mal eben den schnellen Euro machen zu können und auch noch Lieferanten finden, die das mitmachen, ohne sich klar zu sein, dass sie damit ihre eigene Marke torpedieren.