bewerbungen

die vielzahl der bewerbungen ist sehr professionell. selbst ich kann mich nicht davon freimachen, dass der erste eindruck eindruck hinterlässt. also z.b. eine ordentliche mappe, ein nettes foto und insgesamt eine nette präsentation. aber so angenehm die unterlagen auch sind, so stereotyp sind sie auch. und das finde ich persönlich ein wenig schade. sie wirken dadurch alle ein wenig „unlebendig“ und wenig authentisch. das meine ich nicht abwertend. denn sicherlich gehört auch immer ein wenig mut dazu bekannte und gekannte pfade zu verlassen. aber das eigene und das selbst gehen dabei eben auch ein wenig verloren.
fast alle bewerber haben z.b. gleiche eigenschaften. kaum einer, der nicht „belastbar“, „flexibel“ und „teamfähig“ wäre. wenn denn schwächen angegeben werden, was ich persönlich sehr gut finde, handelt es sich fast immer um „ungeduld“.
ich denke, dass an dieser stelle eine grosse chance besteht, sich als mensch ein bisschen näher zu bringen. ein wenig über sich und seine einstellung zu plaudern. das habe ich ein oder zweimal erlebt und fand es sehr erfrischend und symphatisch. sicherlich gibt es hier auch unterschiede in abhängigkeit davon, wo und in welchem job man sich bewirbt. aber gerade in so einem persönlichen und emotionalen bereich wäre das doch eine möglichkeit.
was die fähigkeiten angeht, kann fast jeder alles. an dieser stelle sei die frage erlaubt, warum er/sie ohne job ist. schöner und besser fände ich sich und dem anderen auch dinge einzugestehen, die man nicht kann. das spart neben zeit auch enttäuschungen und macht nebenbei auch wieder ein bisschen authentischer.
ich finde es wesentlich beser, wenn sich jemand in eine neue aufgabe oder einen neu zu lernenden bereich (auch ohne vorkenntnisse) einarbeitet und `reinkniet und dann erfolgreich ist. was nutzt mir ein ausgewiesener fachmann, der im alltäglichen job immer wieder an seine grenzen stösst?
alles in allem kann ich nur an alle appellieren, einfach selbst zu sein und keine rolle zu spielen oder sich so zu präsentieren, wie man meint, dass es erwartet würde. früher oder später kommt doch die wahrheit an`s licht .
(schul)zeugnisse interessieren mich nicht die bohne. viele einstellungsprofis werden jetzt die hände über dem kopf zusammenschlagen. aber ich verlasse mich fast nur auf mein gefühl, auf meinen bauch. was weiss ich, was in der vergangenheit war? welche süppchen, abrechnungen und bewertungen gelaufen sind? jetzt und hier zählt.
ich denke, dass man nach zwei intensiven gesprächen schon ein ganz gutes gefühl dafür entwickelt, ob man zueinander passt. selbst grosse entscheidungen, wie hauskauf, partnerschaft oder neue schuhe, werden innerhalb der ersten sekunden gefällt. oft merkt man es nur nicht (gerade beim schuheinkauf). aber es ist fast immer so.
achso – fast hätte ich es vergessen. das geschriebene gilt natürlich für beide seiten …

4 Kommentare zu “bewerbungen

  1. Ich weiß nicht, ob man sich nur auf sein Bauchgefühl verlassen sollte, um zu entscheiden, wer sich für eine bestimmte Aufgabe, einen bestimmten Job am besten eignet.

  2. hallo „wabe“,

    sicherlich kann man jedem „nur vor den kopf“ gucken und sicherlich sollten einige grundvoraussetzungen gegeben sein, die man sofort beurteilen kann. auftreten, sprache usw. allerdings ist die letzte entscheidungsdistanz schon der persönliche eindruck, den man nach längeren gesprächen hat. um mal ein extrem zu bemühen. was passiert, wenn die sog. fakten alle perfekt sind (zeugnisse, bewertungen usw) aber man merkt, dass man ein kloss im bauch hat? oder man funkt nicht auf einer wellenlänge, ohne das spezifizieren zu können? und mit sicherhit kommt es auch auf den einsatzbereich an. wie gesagt – bei uns spielen emotionen eine grosse rolle. das ist natürlich eine andere geschichte, als wenn ein sicherheitstechniker in einem kernkraftwerk gesucht wird. insofern klappt das mit dem bauchgefühl schon ganz gut.

    schöne grüsse

    oliver beil

  3. Hallo Oliver,
    eine schriftliche Bewerbung finde ich deshalb wichtig, um erkennen zu können was der oder diejenige bisher beruflich gemacht hat, ob es also fachlich „passt“. Ansonsten ziehe ich das persönliche Gespräch vor. Schon ein Telefonat läßt Schlüsse ziehen, ob die Chemie stimmen könnte. Im persönlichen Gespräch zeigt sich dann sehr schnell, ob man auch menschlich zueinander paßt. Will man zusammen erfolgreich sein, sollte man nicht nur das nötige Know How mitbringen, sondern auch zueinander passen. Vieles andere läßt sich aneignen, zum Beispiel das nötige Wissen 😉
    Und was die Stärken und Schwächen angeht …
    Schreiben kann man viel. Manchmal sind die Schwächen auch Stärken und umgekehrt genauso 😉 Alles eine Frage der Sichtweise und welche Eigenschaften für die gewünschte Aufgabe von Vorteil sind.

    Gruß, Thomas

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